Weinreise

Eine Reise durch die Weinwelt

Degustation. Foto: Peter Reichelt 2005

Wein wird seit der Antike in Europa hergestellt und genossen. Die Weinqualität variierte sehr, deshalb erfand man im Bordeaux 1855 eine Grand Cru Klassifizierung für die 60 Châteaus des Médoc und Graves in fünf Güteklassen. Die Klassifizierung gilt seit dem unverändert (eine Ausnahme: Mouton Rothschild seit 1973), obgleich heute viele zu hoch eingestuft sind. Auf dem Aushängeschild konnte man sich gut ausruhen und seinen Wein weiter teuer verkaufen. Neben legendären Jahrgängen wie 1900, 1929 oder 1953 hat es auch einen totalen Verfall der Weine gerade in den 70er Jahren gegeben. Erst durch die saubere Qualität in der nachrückenden Neuen Welt, musste sich das Bordeaux bemühen, seine Qualitätsstandards drastisch zu verbessern, um weggebrochene Marktanteile zurückzuerobern. Die berühmtesten Châteaus sind inzwischen nicht mehr in Privathand sondern gehören internationalen Konsortien, Versicherungsunternehmen oder Modeimperien. 1986 spielte das Wetter mit und produzierte eine der besten Jahrgänge, teuer wurden die Bordeaux' wieder 1989, 1990, 1995, 1996 und 2000. Diese Jahrgänge werden gesammelt und nicht getrunken. Der Bordeaux ist typischerweise eine Cuvée, ein Verschnitt aus drei bis vier Rebsorten:

Cabernet Sauvignon - hervorragender, kräftiger und tanninhaltiger Wein mit hohem Alterungspotential
Cabernet Franc - schöne Beerenfrucht, nicht so viel Tannin, mehr Säure
Merlot - fruchtig, samtig, weich, reifen schneller, werden nicht so alt
Malbec - rustikal, immer seltener im Bordeaux, eignet sich gut zum Verschnitt.
 

Heute reisen bekannte winemaker aus Australien, Californien oder Frankreich durch die Welt und päppeln verkommene Weingüter nach modernen Methoden auf. Im Süden Frankreichs trifft man heute auf körperreiche Weine, die eher an einen Australier als an einen Bordeaux oder Burgunder (Pinot noir) erinnern. Schauen wir, was daraus geworden ist: